Was passierte in Wünschendorf in den Jahren 1990 bis 2009
Die Nachwendezeit, bis etwa 2009, wird auch nur relativ grob erarbeitet sein. Aber vielleicht haben wir Glück und der eine oder andere kann noch einen kleinen Beitrag mit leisten.
Es war ja in dieser Zeit auch viel Bewegung in Wünschendorf.
1990 Roland Kittner (parteilos) wird zum Bürgermeister von Wünschendorf gewählt. Er ist bereits seit 1984
im Amt und bis Juli 1994 als Bürgermeister von Wünschendorf tätig.
Es kommt nach der "Wende" zur Reprivatisierung der ehemaligen Firmen Bruno Wagner & Söhne und
Robert Weber KG (ERGUMI GmbH Erzgebirgische Gummiindustrie).
Der Betriebsteil von VERO Olbernhau stellt seine Produktion ein.
Nach der Auflösung der LPG „Ernst Thälmann“, werden die Ländereien an die ehemaligen Eigentümer
zurückgeben.
1990 Auch in Wünschendorf beginnt die große Zeit der "Glücksritter".
Viele Leute haben versucht, mit der Gründung von kleinen Unternehmen über die Runden zu kommen
und etwas Eigenes zu schaffen.
Bis 1999 gab es 38 Gewerbeanmeldungen und 25 Abmeldungen.
Einige haben in dieser Zeit viel "Lehrgeld" bezahlt.
1991 Nach der Privatisierung geht aus der "PGH elimo" die Firma elimo Elektroinstallation und Montage
GmbH hervor.
Vier sogenannte Wiedereinrichter bewirtschaften die landwirtschaftlichen
Nutzflächen des Ortes.
Auch die Zeit der Schließungen von öffentlichen Einrichtungen geht los. Mit der
Kinderkrippe in der
Bergstraße 7 wurde begonnen.
1992 Die Poststelle für
Wünschendorf, im Buswartehäuschen, wird für immer geschlossen.
1993, Die Einwohnerzahl ist weiterhin rückläufig. In Wünschendorf gibt es jetzt nur noch 718 Bewohner.
Die Firma Friedensbrücke Erzgebirgische Kunstgewerbe und Spielwaren GmbH verlegt ihren
Firmensitz von Börnichen nach Wünschendorf in die Augustusburger Straße 108.
Am 30. Dezember 1993 brannte der Scheune A. Dieckmann komplett nieder.
August 1994 Roland Börner (Freie Wählervereinigung) wird zum ehrenamtlichen Bürgermeister von
Wünschendorf gewählt.
16. 3. 1994 Der Lehrer und Ortschronist Kurt Göckeritz stirbt und seitdem gibt es im Dorf keinen mehr, der
die Geschehnisse des täglichen Lebens erfasst.
1. 8. 1994 Wünschendorf, bisher zum Kreis Marienberg gehörend, kommt zum neu gebildeten Mittleren
Erzgebirgskreis.
1995, Die Gemeinde Wünschendorf bildet mit der Stadt Lengefeld eine Verwaltungsgemeinschaft, die ab
1. April 1995 rechtsfähig ist.
1996 -1999 In dieser Zeit wird die obere Talsperre komplett entleert und es beginnt die vollständige
Sanierung der maroden Staumauer.
1997 Auch der Kindergarten im Dorf wird nun endgültig geschlossen.
1997 Zum Ortsvorsteher von Wünschendorf, wie es jetzt wieder heißt, wird Lutz Enger gewählt. Leider
konnte er dieses Ehrenamt, aus gesundheitlichen Gründen, nur bis 2006 aktiv ausüben.
Lutz Enger verstirbt am 7. April 2006.
Danach wird als Ortsvorsteher von Wünschendorf Johannes Schmidt gewählt.
1998, Die Einwohnerzahl von Wünschendorf sinkt ständig weiter. Das Dorf hat nur noch 711 Bewohner.
28. 10. 1998 Das Gemeindegebietsreformgesetz Chemnitz-Erzgebirge legt die Vereinigung der Stadt
Lengefeld mit den Gemeinden Wünschendorf, Reifland und Lippersdorf fest.
1. 1. 1999, Die Stadt Lengefeld, die Gemeinden Lippersdorf, Reifland und Wünschendorf, werden zur neuen
Stadt Lengefeld vereinigt. Kirchlich gehört Wünschendorf seit der Reformation zur Parochie
Lengefeld.
2001 Ein für großes Wettergeschehen doch recht kleinräumiges Ereignis ereilte unser Dorf in diesem Jahr.
Eine Windhose ist am Mittwoch, dem 30. Mai 2001, Nachmittag über das Erzgebirge gefegt. Die
Auswirkungen waren verheerend! Im Raum Börnichen, Wünschendorf, Lengefeld und Borstendorf
deckte der Sturm Dächer ab und entwurzelte sehr viele Bäume.
2002 Durch tagelange intensive Regenfälle in Sachsen, vor allem im Osterzgebirge, kam es zu extremen
Überschwemmungen, der sogenannten Jahrhundertflut 2002. Sie forderte in ganz Europa viele
Todesopfer und verursachte verheerende Schäden. Auch unserer Region wurde nicht verschont.
Durch das Hochwasser der Flöha gab große Schäden.
Die beiden Brücken in Rauenstein und Wünschendorf waren lange Zeit nicht zu gebrauchen und
mussten zum Teil neu errichtet werden.
2002 Oben, die Wünschendorfer Brücke mit dem stark beschädigten Pfeiler.
Die Brücke konnte aber noch gerettet werden.
Die Überführung in Rauenstein musste komplett abgerissen und völlig neu erbaut werden.
Auch die Anlagen des Schützenvereins Wünschendorf, die sich auf dem Gelände der
Seifertmühle direkt an der Flöha befinden, werden komplett überflutet. Auf dem ersten Foto ist gut
das Tor zu sehen, welches auf dem rechten Bild vollkommen überflutet wurde.
Mit sehr viel Einsatz, vor allem durch die Vereinsmitglieder, ist es gelungen alles wieder in einen guten
Zustand zu versetzen.
Wünschendorf 2006
Wünschendorf 2007
Wünschendorf 2008
Wünschendorf 2009