Der Männergesangsverein "Liedertafel" Wünschendorf im Erzgebirge
Ein Gesangverein ist ein Verein zur Pflege des Gesangs. Er unterhält dazu fast immer mindestens einen Chor. Sein Schwerpunkt liegt üblicherweise im nicht professionellen Bereich der säkularen
Musik.
Für den religiösen Bereich und dem geistlichen Lied entstanden oft Kirchenchöre.
Im 19. Jahrhundert setzte eine Gründungswelle von Männergesangvereinen ein. Dazu trugen mehrere Faktoren bei. Zunächst begeisterte sich die Romantik für den unbegleiteten Liedvortrag und das Volkslied. Man suchte systematisch nach alten Liedern und zeichnete sie auf. Gleichzeitig entstanden neue Formen der Geselligkeit, unter anderem die Vereine. Neben politischen Vereinigungen wurden zahlreiche Turnvereine und Gesangvereine gegründet, die oft auch politisch motiviert waren.
Der Männergesangverein „Liedertafel“ wurde, nach Arno Krauß, 1861, mit 95 Mitgliedern, in Wünschendorf gegründet.
Als erster Vorsitzender des Vereins fungierte Theodor Straube.
Der Männergesangverein ist die Fortsetzung des im Jahre 1856 von August Nötzel gegründeten Pfeifenklubs, welcher sich 1857 wieder auflöste und hieraus ein Jugendverein mit ca. 20 Mitgliedern entstand.
Infolge persönlicher Vorkommnisse wandelt sich der Verein zu einem Geselligkeitsverein um. Im Jahre 1861 bildete sich aus diesem der Männergesangverein.
Auf dem Foto unten links ist die Fahne des Wünschendorfer Männergesangvereins „Liedertafel“ von 1922, einer damals gestalteten Postkarte, zu sehen.
Diese Fahne ist heute noch in Wünschendorf vorhanden.
Die beiden Fotos sind von 2024 und zeigen jeweils die Forder und die Rückseite des Banners.
Oben in der Mitte sehen wir das stilisierte Wappen von Wünschendorf, eine Palme unter ihrem schützenden Dach, so manche kluge Entscheidung, für das Dorf getroffen wurde.
Die Fassung, in goldenem Eichenlaub, ist wahrscheinlich für den Gesangsverein so gestaltet worden.
Zur Erinnerung an die 50-jährige Jubelfeier des Männergesangvereins Wünschendorf am 11.12. und 13. März 1911.
Das Foto wurde am Gasthof in Wünschendorf gemacht.
Das Bild ist ein Geschenk aus dem Nachlass von Inge Albrecht aus Wünschendorf.