Auch zu DDR Zeiten wurde in Wünschendorf, mit den richtigen Leuten an der Spitze, sehr viel geschaffen.
Von Vielem kann der Ort heute noch profitieren.
Zu erwähnen wären hier, die Jahn-Halle, die Weihnachtspyramide und der Buswendeplatz, selbst.
8. 5. 1945 Sowjetische Soldaten besetzen den Ort und errichten im Garten von Voigts Villa ein Lager.
An das Ortseingangsschild wurde der Schriftzug "Wünschendorf" in kyrillischer Schrift
angebracht.
1945 Wünschendorf beklagt im Zweiten Weltkrieg 143 Opfer direkt aus dem Dorf. Beide Weltkriege
zusammen brachten dem Dorf 186 Todesopfer, da es ja bereits im Ersten Weltkrieg 43 gefallene
Soldaten gab.
Mai 1945 Der Kommunist Max Weigand erhält von der Besatzungsmacht, den Auftrag als kommissarischer Bürgermeister tätig zu sein, den er aber nur für kurze Zeit ausführte.
Walter Hunger löste ihn noch 1945 ab.
Herbst 1945 Eröffnung einer Sparkassenfiliale im Gemeindegebäude.
1945/46 Durch die Bodenreform werden die Waldungen des Rittergutes Wünschendorf und die auf
Wünschendorfer Flur gelegenen Waldungen und Felder der Firma G.G. Schönherr Borstendorf
Floßmühle, an 7Arbeiter, 12 Klein- und 6 Mittelbauern aufgeteilt (119,5 ha). 24 Hektar Wald werden
urbar gemacht. Auf den Flächen entstehen
zwei Neubauernstellen und 81 Kleingärten.
1946 Wünschendorf hat, bedingt durch die vielen Umsiedler, 1002 Einwohner.
1946 Erich Hecker beginnt mit der Produktion von Rollern und Handwagen im Haus Nr. 37c, der heutigen
Schulstraße 2. Ab 1950 wird in einem neu errichteten Gebäude Haus Nr. 11d, heute Augustusburger
Straße 133, die Produktpalette erweitert.
1946/47 Die Blaskapelle Wünschendorf, später Blasorchester Wünschendorf unter langjähriger Leitung
von Emil Straube, wird gebildet. Diese kommt ab 1975 zum VEB Leuchtenbau
Lengefeld.
1948 Neunzehnhain wird nach Wünschendorf eingemeindet.
Die Felder des Rittergutes werden an acht Neubauern aufgeteilt. Damit beginnt der unkontrollierte
Abbruch des Rittergutes Wünschendorf zur Gewinnung von Baumaterialien für Neubauerngehöfte.
28. 8. 1949 Das Wohnhaus des Bauern Bernhard Börner, Haus Nr.16, heute Schulstraße 102, brennt ab.
1950 Horst Hofmann ist Bürgermeister von Wünschendorf und bleibt bis 1971 im Amt.
Wegen Raubbaus wird der Bodenreformwald den bisherigen Nutzern wieder entzogen und neu an 41
Arbeiter und Bauern verteilt. Ein Teil geht in Besitz des Staatsforstes über.
Gründung der Sportgemeinschaft Wünschendorf, die ab 1956 BSG "Turbine" Wünschendorf
heißt.
1950 - 1953 In Wünschendorf gibt es Uranbergbau der SAG Wismut.
Hinter dem Bauerngut Gottfried Schröter, Haus Nr.18, heute Schulstraße 109, wird ein Schacht
geteuft.
1951/52 Einrichtung einer Gemeindeschwesternstation im Haus Nr.37c, heute Schulstraße 107.
Einmal wöchentlich finden hier auch Arztsprechstunden statt.
Gemeindeschwester wird Erika Becker.
1951 - 1953 Bau einer Wasserleitung für den Ort.
Im Herbst 1952 floss das erste Wasser aus den Leitungen, das Wassertragen hatte ein Ende und die
Einwohner waren sehr dankbar.
1952 Es wird wieder ein Schul- und Heimatfest zum 75-jährigen Bestehen der Schule organisiert.
Die Sprungschanze auf dem Höllberg wird errichtet und mehrmals umgebaut, bis sie 1991 wieder
abgerissen wird.
Sechs Neubauern gründen die LPG „Fortschritt“ Wünschendorf.
1953 Einrichtung eines Kindergartens im ehemaligen Fabrikgebäude unmittelbar neben der
Gemeindeschwesternstation.
1953 Günter Böhm wird Wehrleiter der Freiwilligen Feuerwehr Wünschendorf und bleibt bis 1993 im
Amt.
Einweihung des neuen Sportplatzes als "Jahnkampfbahn".
1954 Ausbau des Dorfteiches zu einer Löschwasserzisterne.
1955 Nach dem Konkurs der Firma, kommt es zur Verstaatlichung des Holzwarenbetriebes Erich Hecker
und nennt sich jetzt "VEB Holzspielwaren Grünhainichen - Werk II
Wünschendorf".
1958, Die Kinderkrippe im
Haus Nummer 8, heute Bergstraße 7, eröffnet.
1958/59, Die "Alte Seifertmühle" wird teilweise abgebrochen, denn das gewonnene Baumaterial braucht
man für den geplanten Bau einer Turnhalle.
1959 Am 30. Januar 1959 begeht die Freiwillige Feuerwehr Wünschendorf ihr sechzigstes
Gründungsjubiläum und das ganze Dorf feiert mit.
Über 420 Personen musste der Saal über dem Gasthof aufnehmen.
1959 - 1961 Neubau der Jahnhalle als Sport- und Kulturhalle.
Eröffnung einer Dorfclubgaststätte in der Jahnhalle 1969, welche heute noch als
Vereinszimmer
genutzt wird.
1960 Ein Überfallwagen der VP wird zu einem Löschfahrzeug der FFW umgebaut und am 1. Mai 1960
feierlich übergeben.
1963 - 1965 Umbau der Gemeindescheune zum Feuerwehrgerätehaus mit drei Wohnungen.
Eine Unmenge von Arbeitsstunden wurden hier im Rahmen des Nationalen Aufbauwerkes (NAW)
Unentgeltlich geleistet.
1964 Bau einer Schüler- und Jugendschanze in der Nähe der Ziegelscheunenwiese.
Schließung der Gaststätte Hammermühle im Ortsteil Neunzehnhain. Die Technische Universität
Dresden, Sektion Hydrobiologie, baut das Gebäude
zu einem Hydrobiologischen Labor aus.
1965/66 Bau einer zentralen Wasserversorgungsanlage im Ortsteil Stolzenhain.
Die Firma Robert Weber, Essig- und Spirituosenherstellung wird auf Kautschuk und
Plastikverarbeitung umgestellt.
1967 - 1969 Schaffung einer Buswendeschleife mit Wartehaus und Poststelle.
Im Zentrum entstehen Anlagen mit einem Springbrunnen.
1968, Die LPG „Fortschritt“ Wünschendorf schließt sich der LPG „Ernst Thälmann“ Lengefeld an.
Die Schulen Wünschendorf und Reifland bilden ein Oberschulkombinat, welches mit
der
endgültigen Schließung der Schule, 1977 wieder aufgelöst wird.
In den Wäldern der Umgebung beziehen sowjetische Truppen vor dem Einmarsch in die ČSSR zur
Niederschlagung des „Prager Frühlings“ Stellung.
Das Sägewerk der Schrötermühle stellt den Betrieb ein, später wird das Gebäude abgerissen.
1968/69 Umbau der Gemeindescheune, Augustusburger Straße 116, zu einem neuen Rathaus mit
Sparkasse und Gemeindeschwesternstadion.
1968 - 1973 In dieser Zeit entstehen in Wünschendorf drei Bungalowsiedlungen mit insgesamt 80
Parzellen. Viele Besitzer kommen aus der Bezirksstadt Karl-Marx-Stadt, heute wieder Chemnitz.
1969 Erste Faschingsveranstaltung des Wünschendorfer Karnevalsvereins (WCV) in der Jahnhalle.
1971 Wünschendorf hat 890 Einwohner und Susanne Blankenburg wird Bürgermeisterin im
Dorf.
Der Ort bezieht sein Trinkwasser aus der Talsperre Neunzehnhain.
Eröffnung der Gaststätte "Wald Café Stolzenhain".
Erstmaliges Aufstellen der Ortspyramide an der Buswendeschleife zur Weihnachtszeit.
Einige Fotos aus dem Jahr 1969, mit dem Aushub vom Leuchtenbau Lengefeld, begann man
in Wünschendorf mit der Verfüllung des Schuttplatzes, dem sogenanntem "Polterloch".
1972 Zwangsverstaatlichung der Firmen Linus Dähnert, Bruno Wagner & Söhne, Robert Weber KG und
Louis Seifert.
1975 Gründung des Gemeindeverbandes "Talsperre Saidenbach" mit den Orten Lengefeld, Pockau,
Forchheim, Lippersdorf, Niedersaida, Reifland, Wernsdorf und Wünschendorf.
Die neu gegründete PGH Elektroinstallation und Montage „elimo“ Wünschendorf kauft den Gasthof
und richtet dort Verwaltung und Produktionslager
ein.
1975 - 1990 Im Ort entstehen 25 Eigenheime, was für die damalige Zeit doch ein erhebliches
Baugeschehen für Wünschendorf bedeutet.
1977 In diesem Jahr erfolgt die endgültige Schließung der Wünschendorfer Schule. Die Schüler des Dorfes
besuchen ab jetzt den Unterricht in Lengefeld.
Ein letztes Schul- und
Heimatfest, zum 100- jährigen Bestehen der Schule, wird veranstaltet.
Beim Aufbau des Festzeltes am 25. Juni werden 6 Bürger durch Blitzschlag verletzt, Werner Münzner
aus Stolzenhain stirb.
1983/84 Ulf Findeisen, Mitglied der Skispringnationalmannschaft, ist DDR Meister auf der Großschanze.
1985 wird er DDR-Meister auf der Normalschanze.
Roland Kittner wird
Bürgermeister.
1985 Die Freiwillige Feuerwehr Wünschendorf erhält ein neues Löschfahrzeug vom Typ LO als
Mannschaftstransportwagen.
1985 - 1990 Bau der Straße am Bungalowstandort Augustusburger Straße und Bau der Stolzenhainer
Straße.
18. 9. 1986 Der am 7.12.1903 in Wünschendorf geborene Heimatschriftsteller Walter Findeisen stirbt in
Lengefeld.
1987 Wünschendorf hat nur noch 781 Einwohner.