Wünschendorf 1945-1990

Auch zu DDR Zeiten wurde in Wünschendorf, mit den richtigen Leuten an der Spitze, sehr viel geschaffen.

Von Vielem kann der Ort heute noch profitieren.

Zu erwähnen wären hier, die Jahn-Halle, die Weihnachtspyramide und der Buswendeplatz, selbst.

8. 5. 1945   Sowjetische Soldaten besetzen den Ort und errichten im Garten von Voigts Villa ein Lager. 

                  An das Ortseingangsschild wurde der Schriftzug "Wünschendorf" in kyrillischer Schrift

                  angebracht.

Bild: Ortsschild Wünschendorf 1945
Ortsschild Wünschendorf 1945
Bild: Ortsschild Wünschendorf 1945
Ortsschild Wünschendorf 1945 nach Besetzung

1945   Wünschendorf beklagt im Zweiten Weltkrieg 143 Opfer direkt aus dem Dorf. Beide Weltkriege 

             zusammen brachten dem Dorf 186 Todesopfer, da es ja bereits im Ersten Weltkrieg 43 gefallene

             Soldaten gab.

Mai 1945   Der Kommunist Max Weigand erhält von der Besatzungsmacht, den Auftrag als kommissarischer                  Bürgermeister tätig zu sein, den er aber nur für kurze Zeit ausführte.

                Walter Hunger löste ihn noch 1945 ab.
Herbst 1945   Eröffnung einer Sparkassenfiliale im Gemeindegebäude.

1945/46   Durch die Bodenreform werden die Waldungen des Rittergutes Wünschendorf und die auf

              Wünschendorfer Flur gelegenen Waldungen und Felder der Firma G.G. Schönherr Borstendorf

              Floßmühle, an 7Arbeiter, 12 Klein- und 6 Mittelbauern aufgeteilt (119,5 ha). 24 Hektar Wald werden

              urbar gemacht. Auf den Flächen entstehen zwei Neubauernstellen und 81 Kleingärten.
1946   Wünschendorf hat, bedingt durch die vielen Umsiedler, 1002 Einwohner.

Bild: Wünschendorf Voigt-Villa 1960
Ehemalige Voigt-Villa 1960 Wünschendorf
Bild: Wünschendorf Erzgebirge Hecker 1952
Wünschendorf Belegschaft Firma Erich Hecker um 1952
Bild: Hecker Wünschendorf Erzgebirge
Firma Hecker Wünschendorf

1946   Erich Hecker beginnt mit der Produktion von Rollern und Handwagen im Haus Nr. 37c, der heutigen

            Schulstraße 2. Ab 1950 wird in einem neu errichteten Gebäude Haus Nr. 11d, heute Augustusburger

            Straße 133, die Produktpalette erweitert.

1946/47   Die Blaskapelle Wünschendorf, später Blasorchester Wünschendorf unter langjähriger Leitung

             von Emil Straube, wird gebildet. Diese kommt ab 1975 zum VEB Leuchtenbau Lengefeld.
1948   Neunzehnhain wird nach Wünschendorf eingemeindet.

            Die Felder des Rittergutes werden an acht Neubauern aufgeteilt. Damit beginnt der unkontrollierte

            Abbruch des Rittergutes Wünschendorf zur Gewinnung von Baumaterialien für Neubauerngehöfte.

 

28. 8. 1949   Das Wohnhaus des Bauern Bernhard Börner, Haus Nr.16, heute Schulstraße 102, brennt ab.

Bild: Wünschendorf Erzgebirge Blaskapelle
Blaskapell Wünschendorf 1952
Bild: Wünschendorf Rittergut
Wünschendorf Rittergut im Abriss
Bild: Wünschendorf Förderturm
Wünschendorf Förderturm WISMUT Schacht

1950   Horst Hofmann ist Bürgermeister von Wünschendorf und bleibt bis 1971 im Amt.

            Wegen Raubbaus wird der Bodenreformwald den bisherigen Nutzern wieder entzogen und neu an 41

            Arbeiter und Bauern verteilt. Ein Teil geht in Besitz des Staatsforstes über.
            Gründung der Sportgemeinschaft Wünschendorf, die ab 1956 BSG
 "Turbine" Wünschendorf heißt.
1950 - 1953   In Wünschendorf gibt es Uranbergbau der SAG Wismut.

            Hinter dem Bauerngut Gottfried Schröter, Haus Nr.18, heute Schulstraße 109, wird ein Schacht

             geteuft.

1951/52   Einrichtung einer Gemeindeschwesternstation im Haus Nr.37c, heute Schulstraße 107.

              Einmal wöchentlich finden hier auch Arztsprechstunden statt.

              Gemeindeschwester wird Erika Becker.

Bild: Wünschendorf Erzgebirge Wasserhäuschen
Arbeitseinsatz am Wasserhäuschen 1951
Bild: Wünschendorf Erzgebirge Becker Gemeindeschwester
Gemeindeschwester Frau Becker Bildmiite
Bild: Wünschendorf Schulfest 1952
Organisationskomitee Schulfest 1952

1951 - 1953   Bau einer Wasserleitung für den Ort.

               Im Herbst 1952 floss das erste Wasser aus den Leitungen, das Wassertragen hatte ein Ende und die

               Einwohner waren sehr dankbar.
1952    Es wird wieder ein Schul- und Heimatfest zum 75-jährigen Bestehen der 
Schule organisiert.
              Die Sprungschanze auf dem Höllberg wird errichtet und mehrmals umgebaut, bis sie 1991 wieder

              abgerissen wird.
              Sechs Neubauern gründen die LPG „Fortschritt“ Wünschendorf.
1953   Einrichtung eines Kindergartens im ehemaligen Fabrikgebäude unmittelbar 
neben der

             Gemeindeschwesternstation.

1953   Günter Böhm wird Wehrleiter der Freiwilligen Feuerwehr Wünschendorf und bleibt bis 1993 im Amt.
             Einweihung des neuen Sportplatzes als "Jahnkampfbahn".

1954   Ausbau des Dorfteiches zu einer Löschwasserzisterne.

1955   Nach dem Konkurs der Firma, kommt es zur Verstaatlichung des Holzwarenbetriebes Erich Hecker

             und nennt sich jetzt "VEB Holzspielwaren Grünhainichen - Werk II Wünschendorf".
1958, Die Kinderkrippe im Haus Nummer 8, heute Bergstraße 7, eröffnet.

1958/59, Die "Alte Seifertmühle" wird teilweise abgebrochen, denn das gewonnene Baumaterial braucht

              man für den geplanten Bau einer Turnhalle.

1959   Am 30. Januar 1959 begeht die Freiwillige Feuerwehr Wünschendorf ihr sechzigstes 

            Gründungsjubiläum und das ganze Dorf feiert mit.

             Über 420 Personen musste der Saal über dem Gasthof aufnehmen.

1959 - 1961   Neubau der Jahnhalle als Sport- und Kulturhalle.
             Eröffnung einer Dorfclubgaststätte in der Jahnhalle 1969, welche heute 
noch als Vereinszimmer

             genutzt wird.

1960   Ein Überfallwagen der VP wird zu einem Löschfahrzeug der FFW umgebaut und am 1. Mai 1960

             feierlich übergeben.

1963 - 1965   Umbau der Gemeindescheune zum Feuerwehrgerätehaus mit drei Wohnungen.

             Eine Unmenge von Arbeitsstunden wurden hier im Rahmen des Nationalen Aufbauwerkes (NAW)

             Unentgeltlich geleistet.

Bild: Kindergarten Wünschendorf Erzgebirge
Kindergarten Wünschendorf 1971
Bild: Wünschendorf Höllbergschanze
Höllbergschanze Wünschendorf
Foto: Sportplatz Wünschendorf Erzgebirge
Sportplatzeröffnung Wünschendorf 1953

Bild: Kinderkrippe Wünschendorf 1975 Erzgebirge
Kinderkrippe Wünschendorf 1975
Bild: Buswendeplatz Wünschendorf Erzgebirge
Wünschendorf "Platz der Jugend"
Bild: Löschfahrzeug 1960 Wünschendorf Erzgebirge Löschfahrzeug 1960
Löschfahrzeug FFW 1960 Wünschendorf

1964   Bau einer Schüler- und Jugendschanze in der Nähe der Ziegelscheunenwiese.

            Schließung der Gaststätte Hammermühle im Ortsteil Neunzehnhain. Die Technische Universität

            Dresden, Sektion Hydrobiologie, baut das Gebäude zu einem Hydrobiologischen Labor aus.
1965/66   Bau einer zentralen Wasserversorgungsanlage im Ortsteil Stolzenhain.
             Die Firma Robert Weber, Essig- und Spirituosenherstellung wird auf 
Kautschuk und

              Plastikverarbeitung umgestellt.
1967 - 1969   Schaffung einer Buswendeschleife mit Wartehaus und Poststelle.

             Im Zentrum entstehen Anlagen mit einem Springbrunnen.

1968, Die LPG „Fortschritt“ Wünschendorf schließt sich der LPG „Ernst Thälmann“ Lengefeld an.
             Die Schulen Wünschendorf und Reifland bilden ein Oberschulkombinat, 
welches mit der

             endgültigen Schließung der Schule, 1977 wieder aufgelöst wird.
             In den Wäldern der Umgebung beziehen sowjetische Truppen vor dem 
Einmarsch in die ČSSR zur

             Niederschlagung des „Prager Frühlings“ Stellung.
             Das Sägewerk der Schrötermühle stellt den Betrieb ein, später wird das 
Gebäude abgerissen.

Bild: Rathaus Wünschendorf Erzegbirge
Neues Rathaus in Wünschendorf
Bild: Wünschendorf Jugendschanze
Jugenschanzen Wünschendorf
Bild: Weihnachtspyramide Wünschendorf Erzgebirge
Weihnachtspyramide Wünschendorf

Bild: Wünschendorf Zeitung 1970
Wünschendorf Zeitung 1970
bild: Wünschendorf Zeitung 1970
Wünschendorf Zeitung 1970

1968/69   Umbau der Gemeindescheune, Augustusburger Straße 116, zu einem neuen Rathaus mit

              Sparkasse und Gemeindeschwesternstadion.

1968 - 1973   In dieser Zeit entstehen in Wünschendorf drei Bungalowsiedlungen mit insgesamt 80

              Parzellen. Viele Besitzer kommen aus der Bezirksstadt Karl-Marx-Stadt, heute wieder Chemnitz.

1969   Erste Faschingsveranstaltung des Wünschendorfer Karnevalsvereins (WCV) in der Jahnhalle.

1971   Wünschendorf hat 890 Einwohner und Susanne Blankenburg wird Bürgermeisterin im Dorf.
             Der Ort bezieht sein Trinkwasser aus der Talsperre Neunzehnhain.
             Eröffnung der Gaststätte "Wald Café Stolzenhain".
             Erstmaliges Aufstellen der Ortspyramide an der Buswendeschleife zur 
Weihnachtszeit.

Bild: Feuerwehrgerätehaus Wünschendorf Erzgebirge
Feuerwehr Gerätehaus Wünschendorf
Bild: Karnevall Wünschendorf Erzgbebirge
Karnevall in der Jahn-Halle Wünschendorf
Bild: Wünschendorf Erzgebirge Stolzenhain
"Wald Café Stolzenhain" Wünschendorf

          Einige Fotos aus dem Jahr 1969, mit dem Aushub vom Leuchtenbau Lengefeld, begann man

          in Wünschendorf mit der Verfüllung des Schuttplatzes, dem sogenanntem "Polterloch".

1972   Zwangsverstaatlichung der Firmen Linus Dähnert, Bruno Wagner & Söhne, Robert Weber KG und

            Louis Seifert.
1975   Gründung des Gemeindeverbandes "Talsperre Saidenbach" mit den Orten 
Lengefeld, Pockau,

           Forchheim, Lippersdorf, Niedersaida, Reifland, Wernsdorf und Wünschendorf.

           Die neu gegründete PGH Elektroinstallation und Montage „elimo“ Wünschendorf kauft den Gasthof

            und richtet dort Verwaltung und Produktionslager ein.
1975 - 1990   Im Ort entstehen 25 Eigenheime, was für die damalige Zeit doch ein 
erhebliches

            Baugeschehen für Wünschendorf bedeutet.

1977   In diesem Jahr erfolgt die endgültige Schließung der Wünschendorfer Schule. Die Schüler des Dorfes

            besuchen ab jetzt den Unterricht in Lengefeld.
            Ein letztes Schul- und Heimatfest, zum 100- jährigen Bestehen der Schule, 
wird veranstaltet.

            Beim Aufbau des Festzeltes am 25. Juni werden 6 Bürger durch Blitzschlag verletzt, Werner Münzner

            aus Stolzenhain stirb.

Bild: Schule 1975Wünschendorf Erzgebirge
Schule Wünschendorf Erzgebirge
BIld: Wünschendorf Schulfest 1977 Erzgebirge
Originalplakat Schulfest 1977 Wünschendorf
Bild: Feuerwehr LO Wünschendorf Erzgebirge
Wünschendorf Neues Löschfahrzeug LO FFW

1983/84   Ulf Findeisen, Mitglied der Skispringnationalmannschaft, ist DDR Meister auf der Großschanze.

              1985 wird er DDR-Meister auf der Normalschanze.

              Roland Kittner wird Bürgermeister.
1985   Die Freiwillige Feuerwehr Wünschendorf erhält ein neues Löschfahrzeug 
vom Typ LO als

            Mannschaftstransportwagen.

1985 - 1990   Bau der Straße am Bungalowstandort Augustusburger Straße und Bau der Stolzenhainer

            Straße.

18. 9. 1986   Der am 7.12.1903 in Wünschendorf geborene Heimatschriftsteller Walter Findeisen stirbt in

            Lengefeld.
1987   Wünschendorf hat nur noch 781 Einwohner.

Bild: Wünschendorf Jugendschanzen
Wünschendorf Jugendschanzen
Bild: Wünschendorf 1987
Wünschendorf Freie Presse 1987
Bild: Wünschendorf Baugeschehen
Wünschendorf Baugeschehen

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